EKIBA 2032 – Kirchliches Leben in 10 – 15 Jahren.
Die evangelische Kirche wird sich neu ausrichten. Die künftigen Kirchensteuereinnahmen werden nicht ausreichen, um alle Aktivitäten wie bisher weiterzuführen. Zukünftig wird „Kirche“ mit weniger finanziellen Mitteln, mit weniger Gebäuden und auch mit weniger Personal zu gestalten sein. Dafür braucht es neue Formen kirchlichen Lebens und Spielraum für kreative Ideen.
Schon im Frühjahr 2022 wurde mit den Überlegungen begonnen. Es wurden drei Kooperationsräume gebildet. Wir sind im Kooperationsraum Süd mit allen Pfarrgemeinden Baden-Baden, Bühl und Bühlertal. Seit Oktober 2022 gab es 7 Sitzungen in den drei Kooperationsräumen, in denen die Vorschläge des Oberkirchenrats behandelt und diskutiert wurden. Teilnehmer von uns waren Miriam Schönle und ich. Es gab und gibt weiterhin drei Hauptthemen:
- Gebäude
- Mitarbeitende
- Gestaltung / Zusammenarbeit im Kooperationsraum
Im Prinzip gab es die Vorgabe, dass bis 2032 in allen Bereichen 30 % einzusparen sind.
Die folgenden Überlegungen sind noch nicht entschieden. Der Bezirkskirchenrat wird über diese und weitere Ideen aus den beiden anderen Kooperationsräumen informiert und wird eine Stellungnahme an den Oberkirchenrat schicken. Dort wird dann endgültig entschieden.
Zu den Gebäuden:
Sie werden klassifiziert in grün, gelb und rot.
Grüne Gebäude werden weiter von der Landeskirche bezuschusst.
Bei gelben Gebäuden ist längerfristig davon auszugehen, dass es dafür keine Mittel von der Landeskirche gibt
Rote Gebäude sollen verkauft werden.
Die Situation bei uns:
Zunächst waren unsere Kirchen in Steinbach und Sinzheim sowie das Gemeindehaus gelb eingestuft. Nachdem die Stadtkirche aus dem Berechnungsmodus als besondere Kirche herausgenommen wurde, ist die Kirche und das Gemeindehaus in Sinzheim grün, Steinbach bleibt gelb.
Das bedeutet nicht, dass Steinbach aufgegeben werden muss. Die Kosten für den laufenden Unterhalt sind gering. Die Kirche ist saniert. Wir können versuchen, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Kirche zu halten. Das wird unser Bestreben sein.
Zu den Mitarbeitenden:
Pfarrer: Bis 2026 wird es im Koop-Raum Süd keine Kürzungen geben. Bis 2032 soll dann eine Stelle wegfallen. Bis 2032 voraussichtlich eine weitere. Insgesamt soll im Kirchenbezirk von aktuell 20,3 Stellen auf 15 in 2036 reduziert werden.
Diakonenstellen: Werden im Bezirk von 4,75 auf 3,5 in 2032 reduziert.
Betroffen sind auch weitere Stellen, wie z. B. Kantoren (von drei auf 2) Klinikseelsorge, Bezirksjugendreferentin etc.
Die Gemeinden haben alle Möglichkeiten, Eigeninitiative zu entwickeln. Es gibt Gemeinden, in denen jetzt bereits Gebäude mitfinanziert werden und Stellen (Pfarrer und Diakone) durch Spenden finanziert sind. Insofern werden wir überlegen, wie unser Förderkreis aktiviert werden kann.
Unter den genannten Voraussetzungen wurde überlegt, wie es gelingt, dass „Kirche“ weiterhin sichtbar und funktionsfähig bleibt und ihrem Auftrag gerecht wird. Also Reduktion so schaffen, dass auch eine Transformation in die Zukunft gelingt.
Dazu wurden in diversen Sitzungen Ideen entworfen, diskutiert und um Lösungen gerungen.
In verschiedenen Handlungsfeldern wurde dies konkretisiert. Es wird aber weiterhin großer Aktivität bedürfen, um gemeinsam mit den anderen Gemeinden die schwierige Situation zu bewältigen. Dazu sind im Kooperationsraum Süd die Gemeinden bereit.
Es gibt folgende Handlungsfelder:
- Dienstgruppen organisieren sich. Die Hauptamtlichen können durch z. .b Kanzeltausch (weniger Vorbereitungszeit für die Predigten), Spezialisierung und Ausbildung von Ehrenamtlichen die Gemeinden weiterhin versorgen.
- Gemeinsamer Kommunikationskanäle, z. B. Übernahme von Teilen der Gemeindebriefe, Nutzung digitaler Angebote bzw. diese überhaupt etablieren.
- Begegnungsorte schaffen, wo Menschen erreicht werden, die mit Kirche nicht in Berührung kommen, z. B. Café, das täglich geöffnet ist.
- Plattform schaffen um gute Ideen auszutauschen.
- Gemeinsame Veranstaltungen im Kooperationsraum und im gesamten Bezirk um den Zusammenhalt zu stärken. Flexibilität der Besucher und Mobilität nötig. Gottesdienste, Reisen, Musik
- Austausch von Konzepten, und Kooperation aller Gruppen und Kreise untereinander. Ziel ist sich kennen lernen, Vertrauen aufbauen, Informationen austauschen, Reduktion von Doppelarbeit, Zusammenarbeit stärken
- Kirchenmusik ist ein weiteres Thema. Wir haben von der Reduktion der Kantoren gehört. Es fehlt an Organisten und Organistinnen. Teilweise ist es schwierig, Bläser zu bekommen, Chöre haben Nachwuchssorgen……..
- Ein weiteres Feld ist, noch einmal ganz konkret zu überlegen, wo reduziert, werden kann.
Wenn Sie Fragen zu den Themen haben, sprechen Sie bitte Pfarrer Jürgen Knöbl, Diakonin Miriam Schönle oder die Ältesten an. Wir werden sie weiter auf dem Laufenden halten.
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